Nationalpark Hunsrück-Hochwald

BundeslandRheinland-Pfalz, SaarlandGründungsjahr2015Fläche102 Quadratkilometer

Der jüngste aller deutschen Nationalparks

Der Hunsrück-Hochwald ist mit seinem gerade einmal fünfjährigen Bestehen der jüngste aller deutschen Nationalparks. Seine Hochwälder, die auf armen Gesteinsböden wie etwa Quarzitboden gedeihen, machen diesen Park zusammen mit seiner keltisch-römischen Vergangenheit schützenswert. Vier Etappen des über 400 Kilometer langen Saar-Hunsrück-Steig führen quer durch besondere Blockschuttwälder mit Steilhängen und seltenen Kombinationen von Laubwaldgesellschaften.

Einzigartige Felsformationen zeugen von einer anderen Zeit

Da die unmittelbare Region um den Hunsrück-Hochwald schon vor der Gründung des Nationalparks von länd-lichem Leben und einer dünnen Besiedlung geprägt war, bietet sie ein geeignetes Rückzugsgebiet für seltene Tiere wie die Wildkatze, die nur große Waldgebiete ohne menschliche Störungen bewohnt. Im Nationalpark finden sich Blockhalden wie etwa die Rosselhalde oder das Mörschieder Burr, die eine geologische Besonder-heit darstellen. Es handelt sich dabei um große Fels- und Steinblockansammlungen, die durch die Eiszeit und der mit ihr einhergehenden „Frostsprengung“ entstanden sind. Die Entdeckung vielfältiger Bodenschätze und ein dadurch erleichterter Zugang zu ihnen zogen zu ihrer Zeit Römer und Kelten in die Region. Noch heute lassen sich in vielen Teilen der Hochwälder Relikte und Ruinen der historischen Besiedlung finden.

Ein Alleinstellungsmerkmal des Nationalparks ist der in den Tiefen seiner Wälder versteckte und bewanderbare „Keltenring“ bei Otzenhausen: ein Steinwall, der mit 12 Metern Höhe als das am besten erhaltene Keltenmonu-ment in Deutschland gilt. An einigen Stellen wird dem Besucher deutlich, dass es sich um einen besonders jungen Nationalpark handelt: Anders als bereits länger bestehende Schutzgebiete ist das Hunsrück-Hochwald-Gebiet abseits der naturtouristischen Hotspots nur spärlich beschildert. Das Mitführen einer Karte, bestenfalls in elektronischer Form, ist deshalb fast unverzichtbar. Als Entwicklungs-Nationalpark hat der Nationalpark Hunsrück-Hochwald die internationalen Kriterien der IUCN noch nicht erfüllt, jedoch gehört er schon jetzt zu den „30 Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland“. Sie werden vom Bund für Naturschutz ausgewählt und zeichnen Orte „mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt an charakteristischen Arten, Populationen und Lebensräumen sowie mit hohem Identifikationspotential für die Menschen in der Region“ aus.

Umgestürzte Baumwurzel im dichten Wildwald