Nationalpark Müritz
107 Seen - entstanden durch die Eiszeit
Der Müritz-Nationalpark zeichnet sich vor allem durch seine 107 Seen aus. Er ist ein repräsentativer Teil der Mecklenburgischen Seenplatte, die insgesamt über 1.000 Seen umfasst. Bestimmend für die Entstehung dieses Landschaftsbildes war die sogenannte Weichsel-Kaltzeit, welche weithin als unsere letzte Eiszeit gilt. Während der Vergletscherung Nordeuropas und des nördlichen Mitteleuropas lösten sich Eismassen vom Gletscher ab. Dadurch bewegten sie sich nicht mehr mit den übrigen Gletschermassen und schufen sogenannte Toteislöcher. Genau diese eisgefüllten Bodenmulden wurden später zu den heutigen Seen.
Der Müritz-Nationalpark ist außerdem der größte Nationalpark auf dem Festland in Deutschland. Hier ist es möglich, mit motorlosen Booten wie Kanus auf der Havel mitten durch das Schutzgebiet zu paddeln und die wilden Ufer und Wälder vom Wasser aus zu beobachten. Nicht selten bietet sich dabei die Gelegenheit, den besonders geschützten und farbenprächtigen Eisvogel auf der Jagd nach kleinen Fischen zu sichten. Auch viele andere Vögel, die anderswo selten zu sehen sind, finden sich in dieser Seenregion vergleichsweise häufig. Dazu gehören Seeadler, Fischadler, Kraniche, Störche und andere Fischjäger. Zahlreiche Moore und Wälder ergänzen die Vielfalt der Landschaft und somit auch die Diversität der Arten.
Aufgrund der natürlichen und städtebaulichen Gegebenheiten ist der Nationalpark in zwei Gebiete unterteilt. Das kleinere Areal, das Teilgebiet Serrahn, umschließt bedeutende alte Buchenwälder, die zu den fünf deutschen UNESCO Weltnaturerbe-Stätten „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder“ zählen. Der große Teil des Nationalparks am Ostufer und im östlichen Hinterland der Müritz hingegen beheimatet vorwiegend Kiefernwälder, die aus früheren Monokulturen entstanden sind und allmählich zur Natürlichkeit zurückfinden.
