Das Wattenmeer ist weltweit einzigartig
Das Gebiet des Nationalparks Wattenmeer ist in drei länderspezifische Nationalparks unterteilt, die eng miteinander kooperieren. Fast die gesamte deutsche Nordseeküste steht als Wattenmeer unter dem strengen Schutz, der in seiner Form weltweit einzigartig ist und zudem die größte Nationalparkfläche Deutschlands bildet. Zum Vergleich: Der größte terrestrische Nationalpark in Deutschland, der Müritz-Nationalpark, umfasst kaum 4% der Fläche der deutschen Wattenmeer-Nationalparks. Darüber hinaus wurde das Wattenmeer als UNESCOWeltnaturerbe anerkannt, ist ein Teil des „Natura 2000“-Netzwerkes und gilt als das vogelreichste Gebiet Europas.
Schon lange vor der Nationalparkgründung wurde das hohe Schutzbedürfnis des Wattenmeeres als besonders artenreicher und vielfältiger Lebensraum erkannt, weshalb hier bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts Vogel-, Landschafts- und Naturschutzgebiete eingerichtet wurden. Dazu gehört nicht nur das eigentliche Watt, sondern auch die umliegenden Dünen, Salzwiesen, Sandbänke und Strände, die den unterschiedlichsten, hoch angepassten Lebensformen ein Zuhause bieten.
Wegen seiner immensen, lebenden Biomasse gilt das Wattenmeer als das zweitproduktivste Ökosystem der Erde. Es wird einzig vom Lebensraum Tropischer Regenwald übertroffen. Im Laufe der Jahre wurde das Schutzgebiet immer wieder um mehrere hundert Quadratkilometer erweitert, vor allem in den Flussmündungsgebieten, die durch ihren Nährstoffeintrag maßgeblich zur Versorgung vieler Tiere, vor allem der rastenden und mausernden Vögel, beitragen. Zum Nationalpark gehören auch einige Nordseeinseln, wie die Hamburger Exklave Scharhörn, die heute ausschließlich für die Vogelforschung genutzt wird. Sie ist bis auf einen Vogelwart unbewohnt und nur in Verbindung mit einer zuvor genehmigten Wattwanderung zugänglich.